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Mit NEILA neue Wege gehen – Nachhaltige Entwicklung durch Interkommunales Landmanagement
Flächenmanagement ist ein Kernthema strategischer Regionalentwicklung. Die Auswirkungen geplanter Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsstandorte überschreiten kommunale Grenzen. Der aktuelle Wachstumsdruck in den Ballungszentren, aber auch der infrastrukturelle Handlungsbedarf im ländlichen Raum stellen die Region vor große Herausforderungen.
Nach 25 Jahren erfolgreicher interkommunaler Kooperation geht der :rak, der regionale Arbeitskreis Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler deshalb mit dem Forschungsprojekt NEILA neue Wege: In Kooperation mit der Technischen Universität (TU) Dortmund und dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS gGmbH aus Dortmund) als wissenschaftlichen Partnern sowie der Wirtschafts-förderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) Königswinter sollen die entscheidenden Weichen für ein nachhaltiges regionales Wachstum gestellt werden.
Landrat Sebastian Schuster, Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Dr. Jürgen Pföhler, Landrat des Kreises Ahrweiler, werden das im Rahmen der Förderlinie „Stadt-Land-Plus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geplante Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Thorsten Wiechmann, TU Dortmund, Projektleitung NEILA, Dr. Andrea Dittrich-Wesbuer, ILS gGmbH, und Dr. Andreas Pätz, WWG Königswinter, vorstellen und den offiziellen Startschuss geben.
NEILA (Nachhaltige Entwicklung durch Interkommunales Landmanagement) baut auf dem Stadt-Umland-NRW-Projekt „shaREgion“ auf und will Konzeptideen für die gesamte :rak-Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler entwickeln.
Der aktuelle Wachstumsdruck in vielen Kernstädten kann nur gemeinsam mit den Umlandkommunen in eine regional nachhaltige Siedlungsentwicklung gelenkt werden. Denn die Ressource Land steht in den Ballungsräumen nur noch beschränkt zur Verfügung. Andererseits bleibt nicht nur im ländlichen Raum die Verkehrsinfrastruktur hinter den Erfordernissen zurück.
NEILA geht davon aus, dass ein verbesserter Interessenausgleich zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum nur dann gelingen kann, wenn Maßnahmen zum nachhaltigen Landmanagement und zur Reduzierung von (Flächen-)Nutzungskonflikten erstens integriert gedacht und zweitens interkommunal („bottom up“) abgestimmt werden. Dies setzt eine kontinuierliche Kommunikation und Rückkopplung mit der Kommunalpolitik voraus. Zugleich erfordert eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Stadt- und Regionalentwicklung eine Planung, die auf empirisch zusammengetragenen und bewerteten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Hierzu tragen insbesondere die wissenschaftlichen Partner bei.
Das BMBF hat NEILA im Rahmen der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ in einem bundesweiten Wettbewerb ausgewählt. Das Verbundprojekt ist auf fünf Jahre angelegt und wird mit 2,2 Millionen Euro gefördert.
Während der dreijährigen Planungsphase des Projektes (2018 bis 2021) wird zunächst ein interkommunales Siedlungsentwicklungskonzept in Kombination mit einem Lasten-Nutzen-Ausgleichssystem erarbeitet. Im Fokus soll dabei stehen die unterschiedlichen „Begabungen“ und Interessen der Teilräume ebenso zu berücksichtigen wie die überregionalen Erfordernisse der Landes- und Regionalplanung. Als Planungs- und Entscheidungsgrundlage wird dazu ein regionsweites, interkommunal abgestimmtes Raumentwicklungs-Monitoring etabliert.
In der zweijährigen Umsetzungsphase (2021 bis 2023) beginnt dann die schrittweise Realisierung. NEILA strebt an, ein dauerhaftes und nachhaltiges inter-kommunales Landmanagement in der :rak-Region zu etablieren, die Zusammenarbeit zu stärken und mehr Verbindlichkeiten zwischen den kommunalen Partnern zu schaffen. Zugleich gilt es, die Maßnahmen mit den (über-)regionalen Akteuren abzustimmen. Damit steht NEILA auch Modell für ein verbindliches, interkommunales und länderübergreifendes Flächenmanagement, das den Kommunen eine konkrete Hilfestellung im Rahmen der strategischen Entwicklungsplanung bietet.
Die Projektarbeit wird in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler sowie der Bundesstadt Bonn erfolgen. Dabei wird auf die bestehenden und bewährten Strukturen des :rak zurückgegriffen, wie etwa die Einbindung der Regional- und Landesplanung und der regionalen Wirtschaft (IHK und HWK). Von besonderer Bedeutung wird außerdem die Abstimmung mit dem Agglomerationskonzept des Region Köln/Bonn e.V. sein.
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Plenum, 15.10.2018 Schloss Drachenburg
© Arnulf Marquardt-Kuron, Bundesstadt Bonn